Der Sommer geht langsam in die Zielgerade, die meisten von uns sind aus dem Urlaub zurück. Das schöne Wetter dauert aber an, Sonnenschein und milde Abende laden dazu ein, zwischendurch die Seele baumeln zu lassen. Wir alle haben wahrscheinlich dazu einen bestimmten Ort, einen Lieblingsplatz. Dort halten wir inne und laden unsere „inneren Batterien“ wieder auf. Stille Orte, Orte wo gefeiert wird. Orte, wo wir Sport treiben und aktiv sind. Orte, wo wir mit der Natur in Kontakt oder mit anderen Menschen ins Gespräch kommen. Lieblingsorte!
Wir haben für die „Sommer-Serie“ in diesem Jahr ein paar Niedernhausener Lieblings-Orte aufgesucht. In jedem Ortsteil haben wir Menschen gefragt, wo sie sich gerne aufhalten. Welcher Ort ihnen etwas bedeutet. Manchmal ist das sehr individuell, ein Lieblingsort kann der eigene Garten sein oder die Werkstatt im Keller. Andere Lieblingsorte sind öffentlich und „gehören“ uns allen. Um diese soll es besonders gehen.
Heute geht’s auf’s Partygelände…
Klassenfest mit der Schule, Grillen mit dem Verein, Geburtstagsparty mit 73 Freunden und Verwandten… Es gibt sicher kaum jemanden in Niedernhausen, der nicht schon mal auf dem Grillplatz am „Jacobipark“ gefeiert hat. Dieser Niedernhausener Lieblingsort liegt in Königshofen, am Waldrand unterhalb der Hohen Kanzel. Idyllisch unter hohen Bäumen gelegen, steht hier eine Grillhütte mit Sitzgelegenheiten und Feuerstelle. Was den Grillplatz zu etwas Besonderem macht, ist aber die Umgebung: Quelle und Bachlauf eignen sich zum Getränke kühlen für die „Großen“ und als Ort zum Planschen und Staudamm bauen für junge und jung gebliebene Partygäste. Auf einer großen Wiese weit ab von gefährlichen Straßen kann die ganze Familie – oder gleich die ganze Schulklasse – frei laufen gelassen werden.
Wen man auch fragt – die meisten Menschen verbinden schöne Momente mit diesem Ort. Zusammenkommen, reden, feiern, Geburtstagskinder hochleben lassen. Ein weiteres erfolgreiches Jahr im Verein Revue passieren lassen. Kinder, die am Bach und im Wald spielen und darüber die Zeit vergessen. Oft auch augenzwinkernde Erinnerungen an Party-Meilensteine, die man nicht im Druck sehen möchte. Was am Jacobipark passiert, bleibt am Jacobipark…
Es drängt sich natürlich die Frage auf, woher der Name kommt. Ältere Königshofener Bürgerinnen und Bürger haben uns erklärt, dass oberhalb des heutigen Grillplatzes eine Familie Jacobi einst ein parkähnliches Grundstück mit schönem Baumbestand besaß. Dies ging schließlich in andere private Hände über, ein Teil wurde der gemeindeeigene Grillplatz. Der Name ist geblieben. Wer noch mehr Details aus der Zeit weiß, bevor der Grillplatz existierte, darf sich gerne bei uns melden!
Nach langen ruhigen Zeiten war 2024 einiges los im Jacobipark. Im April waren 25 Jugendliche aus dem Bistum Limburg für die Aktion „72 Stunden Ehrenamt“ dort im Einsatz. Die Ehrenamtlichen waren unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ angerückt, um Wege neu anzulegen, Grillhütte und Bänke neu zu streichen und Abfälle einzusammeln. Das Wetter, dass der Himmel zu diesem Einsatz schickte, war fürchterlich. Aber trotz Sturm und eisigem Regen haben die fleißigen Helfer einiges geschafft und den Jacobipark sichtbar aufgefrischt. Mehr Infos zu dieser Initiative gibt es hier:
Mehr erfahren!Kurz danach wurden dann beide Niedernhausener Grillplätze Opfer von Vandalismus der hirnlosesten Sorte. In Oberseelbach brannte die Grillhütte bis auf die Grundmauern ab, am Jacobipark wurde die Toilettenanlage Opfer von Brandstiftern. Beide Plätze konnten auch in der Sommer-Saison 2025 nicht oder nur eingeschränkt gebucht werden.
Für den Jacobipark kam zusätzlich die Situation auf, dass ein Platzwart gesucht wurde. Es fand sich niemand mehr, der sich zusammen mit der Gemeinde um das Gelände kümmert und z. B. die Buchungen verwaltet. Ein Gespräch zwischen den Kerbeborsch Königshofen und Bürgermeisterin Lucie Maier-Frutig brachte die Lösung! Die Kerbeborsch fragten bei der Gemeinde an, ob die Vorkerb 2025 am noch gesperrten Jacobipark gehalten werden könne. Die Bürgermeisterin hatte dann ein Angebot, dass der traditionsreiche Königshofener Verein nicht ablehnen konnte: Im Gegenzug dazu, dass der Kerbeverein den Jacobipark für eigene Veranstaltungen nutzen kann, werden die Königshofener Kerbeborsch und Kerbemädscher in Zukunft gemeinsam die Platzwarte und Platzwartinnen sein!
Nach der Königshofener Kerb Mitte August gab es schon den ersten Arbeitseinsatz: Der Grillplatz wurde gründlich gereinigt und aus Paletten ein Lagergestell für Brennholz gebaut. Alle Aktiven fühlen sich „dicht dran“ an dem Ort, der jetzt in ihrer Obhut ist. Einige von ihnen waren schon im Kindergarten zum Spielen und Entdecken am Jacobipark. Und später natürlich zum Feiern… Vielen Dank an die Königshofener Kerbeborsch für den ehrenamtlichen Einsatz!
Heißt also für die Zukunft – die Party geht weiter im Jacobipark!
Was sind eure besten Jacobipark- Momente? Teilt sie mit uns – wenn sie jugendfrei sind!